Allein

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, fühlt man sich unter Tausenden allein, ist deprimiert, verzweifelt und kann doch nicht schrein:

Geh nicht, leide nicht, sei so wie bisher, alles Flehen hilft nicht mehr.

Nach dem Schmerz folgt die Trauer, die Frage: Warum? Doch Antwort weiß keiner, alle bleiben stumm.

Nur ein Trost bleibt dem, der weiter lebt, nicht so wie bisher:

Es gab einen Menschen den liebte ich sehr.
So wie ich kannte ihn niemand, ich war niemals allein, warum sollte es jetzt anders sein?
In Gedanken lebt er, in jedem Kind und Enkelkind, weil sie ohne ihn nicht möglich sind.

Dieser Mensch, den es kein zweites Mal gibt,
war für mich da, hat mich geliebt.
Ist er auch fort, ich bin nicht allein.
Er wird immer bei mir sein.

Es gab einen Menschen, dem hab ich vertraut,
auf ihm habe mein Leben ich aufgebaut.

Die Fundamente sind fest und ist er nun fort,
so treffe ich ihn wieder, später, an einem anderen Ort.

Muss er auch jetzt gehen, so schwer das ist,
er lebt in mir weiter, dass ist gewiss.
Darum will ich nicht weinen, wird er auch schmerzlich vermisst,
sondern glücklich sein, dass er bei mir gewesen ist.

Beate Feische

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